Zum Neustart des Kulturerlebens nach der Corona-Krise hat die Hochschule mit PlayGround ein neues Wettbewerbsformat aufgelegt. Unter dem Titel „Corona – allein & doch gemeinsam“ waren Studierende aller Fachrichtungen dazu aufgerufen, Beiträge einzureichen, die klassische Musik in neuer Form präsentieren.
„Wir müssen offen sein für gesellschaftliche Veränderungen und auch Menschen mit unserer Musik erreichen, die nicht automatisch zu uns kommen“, brachte es die Prorektorin für Künstlerische Angelegenheiten, Prof. Godelieve Schrama, auf den Punkt.
Gestern fand die Endausscheidung im Detmolder Sommertheater statt. Zu den Jurymitgliedern zählten neben den beiden Initiatorinnen Prof. Lydia Grün (Musikvermittlung) und Prof. Godelieve Schrama (Prorektorin für Künstlerische Angelegenheiten) auch Prof. Anne Kohler (Chorleitung), Prof. Heike Arnold-Joppich (Elementare Musikpädagogik), Prof. Dr. Mark Barden (Komposition), Christian Kleinert (Sprecherziehung, Sprachgestaltung) sowie Benjamin Joost-Meyer zu Bakum als studentischer Vertreter. Von der Stiftung der Hochschule für Musik Detmold wurden Preisgelder in Höhe von 4.000 Euro zur Verfügung gestellt. Hinzu kam ein Sonderpreis Diversität, gefördert von der Gleichstellungsbeauftragten der Hochschule, in Höhe von 3.000 Euro.
Den 1. Preis, dotiert mit 3.000 Euro, erhielt das Ensemble conDetra. Deren Mitglieder präsentierten unter dem Titel „Geh!HörRäume“ zusammen mit dem Tonmeister Dominik Prager eine hybride Konzert-Performance, in der sie kreativ mit den verschärften Proben- und Aufführungsbedingungen umgingen, um damit neue Klang- und Erlebnisräume zu schaffen: Jede Zuschauer:in wandelt mit dem Gesamtklang via Kopfhörer im Ohr von Raum zu Raum, zu Musikerin zu Musiker und erlebt so Barockoper zeitgleich im Ganzen und doch solistisch. Der Sonderpreis Diversität ging an das Ensemble Kollektiv21 rund um die beiden Studierenden Saskia Peters und Dorus van den Boomen. Unter dem Titel „ECHO“ präsentierten sie ein interaktives und audiovisuelles Wandelkonzert, das sich eindrucksvoll dem Thema Corona widmete und das Bedürfnis nach Kontakt, Verbundenheit und Optimismus für ein vielfältiges Publikum hörbar und sichtbar machte. Einen dritten Preis in Höhe von 500 Euro erhielt die Sängerin Nicole Lena de Terry, die unter dem Titel „Publikumsgespräch“ ein neues Format für einen Liederabend kreierte. Jeweils eine Prämie von 250 Euro erhielten die Gitarristin Yunjia Liu sowie das Duo Claste, bestehend aus den beiden Studentinnen Clara Holzapfel und Stefanie Hazenbiller.
Mit PlayGround reagiert die Hochschule auf die besonderen Herausforderungen des Kulturbetriebs innerhalb der Pandemielage. Der Wettbewerb eine Spiel- und Ausprobierfläche für neue Konzertformate, die den nötigen Raum bieten, ein künstlerisches Risiko einzugehen, sich auszuprobieren und Produktionen für den freien Markt zu entwickeln.