Grenzen überwinden, die Komfortzone verlassen und sich den aktuellen Entwicklungen der Klassikbranche stellen – das sind Voraussetzungen, die der Hochschulwettbewerb Unternehmen: Musik in sich trägt. So spiegelten sich Themen wie Digitalisierung, Interdisziplinarität, moderne Konzertformate sowie die Gewinnung neuer Publikumsschichten auch in den unterschiedlichen Wettbewerbsbeiträgen der Studierenden wider, die im Rahmen der diesjährigen Endausscheidung am Freitag, den 19.11.2021, präsentiert wurden. Idee des Wettbewerbs ist es, Musikstudierenden eine Möglichkeit zu geben, eigene künstlerische Ideen in Form eines Konzerts, Workshops oder digitalen Produkts zu realisieren – immer mit Blick auf das Publikum von morgen.
Das Konzept ging auch dieses Mal auf: Groß war die Bandbreite der Präsentationen, so dass die Jury, bestehend aus Prof. Dr. Aristotelis Hadjakos, Prof. Lydia Grün, Prof. Dr. Matthias Schröder und Jelka Lüders von der Hochschule sowie Frank Lumma von der IHK Lippe zu Detmold, folgende Preise vergab:
Mit einem ersten Preis in Höhe von jeweils 4.000 Euro wurden zwei Studierende ausgezeichnet, die unterschiedliche Projekte mit Gegenwartsbezug präsentierten: Tonmeister Malte Schäfer traf mit seiner Idee von SchAV Productions, das den Einsatz von mobilen Konzertstreamings und Videoproduktionen für Menschen abseits der großen Konzertzentren zum Thema hatte, den Puls der Zeit. Er skizzierte damit nicht nur einen Weg, klassische Live-Musik z. B. in ländlichen Regionen zugänglich zu machen, sondern sah darin auch eine Möglichkeit für die Ausführenden, ihre künstlerische Darstellung um den Aspekt des Digitalen zu erweitern. Ein weiterer erster Preis gleicher Höhe ging an die Musikvermittlungsstudentin Johanna Kloser zur Durchführung ihres Festivals „Sichtweisen“. Geplant hatte die Studentin Alte Musik durch die Kombination mit anderen Kunstformen, z. B. Tanz, Bildende Kunst und Digital Arts für neue Zielgruppen interessant zu machen. Formate, wie Wandelkonzerte, ein Rave und die Bespielung des geplanten Veranstaltungsorts in einem Museumsquartier waren Aspekte, mit denen sie die Jury für ihre innovative Idee zu begeistern wusste.
Auch der zweite Preis in Höhe von jeweils 3.000 Euro wurde auf zwei Wettbewerbsbeiträge aufgeteilt. Die beiden Flötisten Joana Quelhas und Polychronis Karamatidis demonstrierten eindrucksvoll, wie sie mit ihrem Projekt „Traumballon“ Kindern die Möglichkeit der Teilhabe an musikalischen Inhalten geben möchten. Angelika Riegel und Christian Kresse, Studierende der Musikvermittlung, setzten sich mit der Vorstellung ihrer eigens entwickelten App und Unternehmensgründung „Ohr-Worm“ mit dem Aspekt der digitalen Erschließung von musikalischen Bildungsinhalten auseinander. Schlussendlich wurden die beiden Geigerinnen Anna Teigelack und Karla Enríquez sowie die Flötistin Raluca Tihon mit einer Prämie von 1.000 Euro für das Erreichen der zweiten Wettbewerbsrunde gefördert.
Das Preisgeld des Wettbewerbs Unternehmen:Musik in Höhe von 15.000 Euro wird von Ideengeber und Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Arend Oetker gefördert.