Heute präsentierten Studierende der Hochschule für Musik Detmold eigene Projekte mit unternehmerischem Potenzial im Rahmen des Hochschulwettbewerbs Unternehmen:Musik. 15.000 Euro Preisgelder waren von Wettbewerbsbegründer und HfM-Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Arend Oetker über die Stiftung der Hochschule für Musik Detmold dafür ausgelobt. Verbunden mit der Präsentation waren auch die Erstellung eines Wirtschaftsplans sowie eines Projektplans, mit dem Ziel, Studierende für die wirtschaftliche Machbarkeit von eigenen Projektideen im Klassikmarkt vorzubereiten.
In die Endausscheidung kamen fünf Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen. Dementsprechend groß war die Bandbreite der Präsentationen, sodass die Jury, bestehend aus Prof. Dr. Aristotelis Hadjakos, Prof. Lydia Grün, Prof. Dr. Matthias Schröder und Jelka Lüders von der Hochschule sowie Maria Klaas von der IHK Lippe zu Detmold, vier Preise vergaben: Der erste Preis in Höhe von 7.500 Euro ging an die beiden Studierenden Saskia Peters (Violine, Klasse Prof. Ulrike-Anima Mathé) und Dorus van den Boomen (Chorleitung, Klasse Prof. Anne Kohler). Beide überzeugten mit ihrer Idee von Kollektiv 21 – einem neuen Ensemble, das verstärkt auf Interaktion mit neuem Publikum setzt und mit seinen Konzertprogrammen gesellschaftspolitische Fragen thematisiert. Die beiden Studierenden wollen so die bestehenden Hemmschwellen zu klassischen Konzerten durch gezielte Kontaktherstellung mit neuem Publikum, Kooperationen mit sozialen Einrichtungen sowie flexiblen Programmgestaltungen abbauen, sodass mehr Menschen unabhängig von sozialer Herkunft, Sprache und Geschlecht an klassischen Konzerten teilhaben können.
Der zweite Preis in Höhe von 5.500 Euro ging an Benjamin Laux, der am Tonmeisterinstitut der Hochschule studiert. Laux thematisierte in seinem Projekt, dem „Lauxsprecher“, individuelle Bedürfnisse von Kundinnen und Kunden mit hohen Qualitätsansprüchen. Mit gezielten Hörversuchen im Vorfeld möchte der Student die Hörenden in den Fokus stellen und aus dieser Erkenntnis eine jeweils individualisierte Lautsprecheranlage entwickeln.
Zwei dritte Preise, die jeweils mit 1.000 Euro dotiert waren, gingen an Saskia Reher, die den Weiterbildungsstudiengang Musikvermittlung studiert sowie an die Klarinettistin Jessika Zehnpfennig (Klasse Prof. Thomas Lindhorst). Letztere hatte die Idee eines Online-Grundlagenprogramms, mit dem sowohl Musizierende im Allgemeinen als auch Klarinettisten im Speziellen mithilfe eines mehrstufigen Konzepts zu einer gesteigerten, auch körperlichen Wahrnehmung gelangen und damit eine stärkere Verbindung zu ihrem Instrument herstellen können. „Höre, was du liest“ lautete der Titel der Idee von Saskia Reher. Hierbei handelte es sich um eine Kooperation zwischen den beiden Einrichtungen Buchhandlung und Musikschule ihrer Heimatgemeinde Hanstedt, südlich von Hamburg. Im 1:1-Format werden in Zeiten von Corona Begegnungen kultureller Bildung für Erwachsene geschaffen: Ausgehend von einem Bucherwerb über einen nachfolgend individuellen musikalisch-kreativen Workshop zum Thema des Buches bis hin zu einem gemeinsamen musikalisch-literarischen Abend. Das Projekt ist Teil der Kundenbindung und Zusammenarbeit zweier Institutionen der Kreativwirtschaft im ländlichen Raum.