Wie wirkt sich das Thema Digitalisierung auf die Klassik-Branche und die Musikalische Bildung aus? Praktische Antworten auf diese Fragen lieferten Studierende der Hochschule für Musik Detmold mit innovativen Konzepten im Rahmen des Hochschulwettbewerbs Unternehmen: Musik. Zwei von drei Beiträgen der Finalrunde am 14. November 2019 hatten das Thema „Musik-App“ auf der Agenda. In der Jury: Prof. Lydia Grün, die Leiterin des Studiengangs Musikvermittlung, Jelka Lüders (HfM Detmold) und Maria Klaas (IHK Lippe zu Detmold). Insgesamt wurden 17.000 Euro von Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Arend Oetker für wettbewerbsfähige Projekte mit unternehmerischem Potential zur Verfügung gestellt.
Der 1. Preis in Höhe von 7.000 Euro ging an Aurelia Georgiou, die im Weiterbildungsstudiengang Master Musikvermittlung studiert. Sie präsentierte der Jury ein überzeugendes Konzept für die Entwicklung einer App mit dem Titel „Üben mit Köpfchen“. Diese ersetzt das haptische Hausaufgabenheft im Instrumentalunterricht. Der Vorteil der digitalen Lösung: Die Aufgaben werden nicht nur auf sprachlicher, sondern auch auf zahlreichen anderen Ebenen wie zum Beispiel durch audiovisuelle Features vermittelt. Dabei lobte die Jury vor allem, dass Georgiou nicht nur aus der Perspektive der Lehrenden, sondern auch der Schüler*innen bzw. deren familiären Kontext argumentiert habe.
Zwei zweite Preise wurden vergeben: 5.000 Euro gingen an den Instrumentalpädagogen Quoc Duong Bui mit Hauptfach Klavier, dessen Projekt die Umsetzung einer nutzerfreundlichen Noten-App mit dem Namen „Scrbblr“ zum Inhalt hatte. Diese Anwendung soll dazu in der Lage sein, Notentexte in musikertauglichem Format abzubilden und dabei alle Besonderheiten zu berücksichtigen. Die Jury lobte vor allen Dingen Buis technisches Know-how. Weitere 5.000 Euro gingen an das „YI – Koto and Guitar Duo“, das eine Projektskizze inklusive Budgetplan für ein Medien-Mix mit Audio- und Video-Produktion sowie Tourplan eingereicht hatten. In diesem soll das komplette musikalische Spektrum des Duos von asiatischer Volksmusik bis hin zu Zeitgenössischer Musik zum Tragen kommen. Gemäß der Besetzung Gitarre und Koto (japanische Zither) verbindet das Duo, das aus der Gitarristin Yunjia Liu (Klasse Prof. Thomas Kirchhoff) und ihrem Duopartner Brandon Lee besteht, die östliche mit der westlichen Welt. „Das Duo hat mit seinem Repertoire gezielt den Markt der Weltmusik-Festivals in den Blick genommen und sich durch eine engagierte Akquise-Arbeit bewiesen“, hob Maria Klaas das Engagement der Studierenden stellvertretend für die Jury hervor.